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Nicht immer nur Corona-Nachrichten: Die World Press Photo 2020 im Westlicht

Bereits zum 19. Mal ist die World Press Photo Ausstellung im Westlicht zu sehen. Sie zeigt die prämierten Fotos und Serien des gleichnamigen Wettbewerbes, welcher bereits zum 63. Mal ausgetragen wurde und die besten Einzelfotos und Serien prämiert. 2020 haben über 4000 FotografInnen knapp 74.000 Fotos eingereicht - eine Menge Arbeit für die unabhängige und wechselnde Jury.

Corona und die konstante Berichterstattung über das Virus verdrängen viele andere Themen welche jedoch ebenfalls einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Beispielsweise eine Serie von Nicolas Asfour über die Proteste in Hongkong oder kritische Arbeiten zum Thema Klimawandel. Erst seit zwei Jahren gibt es übrigens eine entsprechende Kategorie “Umwelt” bzw “Environment” für solche Arbeiten.

Wie auch schon in den letzen Jahren sind viele Serien inhaltlich düster und auch in der fotografischen Umsetzung konsequenterweise dunkel sowie in schwarz-weiß angelegt. Auflockernde Ausnahme ist neben Arbeiten aus der Kategorie “Sports” die Serie “Fadini Flamingos” die sich der drohenden Versalzung des Urmiasees im Iran widmet, obwohl inhaltlich hier ebenfalls eine problematische Umweltsituation thematisiert wird.

Meine persönlichen Highlights

Mich persönlich haben heuer die Arbeiten aus der Kategorie “Portraits” besonders beeindruckt: ein auf Krücken posierender Tänzer, eine Serie über Frauen aus Weißrussland, die sich für eine Abtreibung entschieden haben oder die Arbeit von “Between Two Shores” von Tadas Kazakevičius, in welcher der Fotograf versucht zu zeigen, dass ein Ort nicht nur visuell, sondern mit allen Sinnen wahrgenommen werden sollte. So sind in seinen Portraits immer Menschen in einer von ihnen gewählten Umgebung mit geschlossenen Augen und einer besonderen Verbindung zur Landschaft zu sehen.

Alle prämierten Fotografien und Serien kann man sich hier ansehen: 2020 Photo Contest | World Press Photo.

Spannende Anmerkung am Rande: Auch wenn bei der World Press Photo viel vorgegeben wird (beispielsweise wird zentral ausgedruckt und somit auch bestimmt, welches Foto einer Serie wie groß ausgedruckt wird), hat sich das Westlicht beim Titelbild auf der eigenen Webseite nicht für das Siegerbild 2020 sondern für ein Bild aus einer Serie von Fabio Bucciarelli genommen, welches den zweiten Platz in der Kategorie “General News” - Stories gewonnen hat.

Achtung: Die Ausstellung wurde noch bis zum 8. November 2020 verlängert. Wer es also bisher nicht geschafft hat - nun gibt’s kaum eine Entschuldigung mehr ;) Insbesondere in Zeiten von Covid-19 und Abstandsregeln ist das eine willkommene Möglichkeit.

Men don’t play / Men do play von Simon Lehner

Parallel und als Anknüpfungspunkt zur World Press Photo ist im Westlicht die Arbeit “Men don’t play / Men do play” vom österreichischen Fotografen Simon Lehner zu sehen. Zwischen 2015 und 2019 hat er bei inszenierten Kriegsschauplätzen der Air-Soft Szene teilgenommen.

Ausstellungsansicht Simon Lehner “Men don’t play / Men do play” im Westlicht

Ausstellungsansicht Simon Lehner “Men don’t play / Men do play” im Westlicht

Ankündigung: Neue Serie von Arraki

Ab 20. November werden mit “Arakiss” die neuesten Arbeiten von Nobuyoshi Araki (der feierte heuer immerhin seinen 80. Geburtstag) im Westlicht zu sehen sein. Zeitgleich sind ältere Arbeiten von Araki im Ostlicht zu sehen.

In den Schaukästen sind schon jetzt in eta 80 Publikationen von Araki zu sehen - eine beeindruckende Anzahl für viele Fotografen. Araki jedoch hat über 500 Bücher publiziert ;)

Vielen Dank an das Team der Instagramers Vienna und ans Westlicht für die spannende Führung von und mit Westlicht-Kurator Fabian Knierim.

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