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Eyes On Talk #2: The end of Photography as we know it. Topic: Photography Magazine

Im Rahmen von Eyes On in Wien finden eine Reihe von Talks statt - ich war beim Talk #2: Topic Photography Magazine: Who the hell is still reading Photography magazines today? 

Andreas J. Hirsch hat sich mit Diane Smyth, Stellvertretende Chefredakteurin des British Journal of Photography über die Zukunft des Fotomagazins gesprochen. Das Gespräch wurde in englischer Sprache geführt.

 

British Journal of Photography (BJP)

Das BJP existiert seit 160 Jahren und gehört damit zu den ältesten der Branche. Nachdem es 2010 einen Relaunch gab, der sich stark auf digitale Medien konzentriert, erreicht das Magazin nun nicht mehr nur 5.000 Leser in UK, sondern weit mehr - und das weltweit. Die Print-Auflage ist zwar mit 7.500 Stück weltweit nicht besonders groß - trotzdem ist die Nachfrage nach dem Content enorm - was zur Entwicklung einer iPad und iPhone Version führte. Und das alles mit nur rund 20 Mitarbeitern. Die iPhone Version erscheint wöchentlich und enthält mehr und aktuellere Artikel. 

 

Wie findet das BJP seine Künstler/Projekte?

Neben eingesendeten Arbeiten und Empfehlungen von Kuratoren, entdeckt das BJP Arbeiten über Ausstellungen, Portfolio Reviews, Arbeiten von Universitätsabsolventen etc. Nur einmal wurde eine Arbeit in Auftrag gegeben - diese Zeiten gehören der Vergangenheit an.

 

BJP und Social Media

Die wirtschaftlich kritische Phase vor 2010 zwang das British Journal of Photography zu einem Umdenken - und das zeigt sich auch in der intensiven Nutzung der üblichen Social Media Kanäle: Facebook, Twitter, Instagram etc. Hier werden nicht nur Verlinkungen auf Beiträge im Magazin gepostet, sondern auch andere interessante News verbreitet.

 

Fotografie und Ausstellungen/Galerien

Interessant war ein Ausflug in die Problematik: ist Fotografie Kunst? Das wurde als allgemein akzeptiert angenommen. Davon ausgehend weitergedacht: Fotografie gehört also auch in Museen und Galerien. Das Problem dabei ist dann aber: Ausstellungen sind meist flüchtig. Müssen Fotografien also in Museen? Oder kann man die Vorteile der Fotografie (Vervielfältigung, Transportabilität usw) nicht besser dazu nutzen, sie anderweitig erlebbar zu machen? Noch weitergedacht: wie steht es mit dem Betrachten von Fotografien online? ... 

 

Fotografie-Awards

Das BJP schreibt selbst Awards aus und hat diesbezüblich auch eine Initialhürde in Form einer Teilnahmegebühr. Dafür wird das Magazin kritisiert - Diana Smyth steht aber hinter diesem Vorgehen und hat ein durchaus interessantes Argument eingebracht: Durch das Bemühen, interessante internationale Jurymitglieder einzubinden, hat man durch die Teilnahme am Award die Möglichkeit, dass ebendiese Leute die Arbeiten zu sehen bekommen. Das kann manchmal mehr wert sein, als den Award zu gewinnen ... 

 

Finanzierung von Fotoprojekten

Hier ging es kurz um die Nutzung von crowd funding (zB Kickstarter) für das Realisieren eigener Fotoprojekte - aber das recht oberflächlich.

 

Resümee

Ein kurzweiliger Talk, dem es aber etwas an Tiefe gefehlt hat. Die historischen Hintergründe und die Umwandlung des BJP in ein modernes Medienunternehmen waren interessant. Ich hätte mir aber mehr zum Thema Künstler/Themenauswahl gewünscht:

Das klang beinahe wie das fast völlig unreflektierte Facebook "like"...